hor.de | Gedichtsammlung | Maria Luise Weissmann
Pierre Louys
Die Liebe
Weh! wenn ich an sie denke, wird mir die Kehle trocken, sinkt mein Kopf zurück; meine Brüste werden hart und schmerzen mich, ich schauere und weine im Gehen.
Wenn ich sie sehe, steht mein Herz still, zittern meine Hände, meine Füße erstarren zu Eis, Feuerflammen schlagen mir ins Gesicht und meine Schläfen klopfen schmerzhaft.
Wenn ich sie berühre, faßt mich Wahnsinn, meine Arme werden steif und meine Knie wanken. Ich falle nieder vor ihr und liege da wie eine Frau, die sterben soll.
Durch alles, was sie zu mir sagt, fühle ich mich verwundet.. Folter ist ihre Liebe und die Vorübergehenden vernehmen meine Klagen... Wehe! Wie kann ich sie die Herzgeliebte nennen?