hor.de | Gedichtsammlung | Maria Luise Weissmann
Pierre Louys
Die Brüste Mnasidikas
Vorsichtig öffnete sie mit einer Hand ihr Kleid und reichte mir ihre süßen warmen Brüste, wie man der Göttin ein paar Turteltauben bringt.
"Liebe sie," sagte sie mir, "ich liebe sie über die Maßen. Sie sind meine Lieblinge, kleine Kinderchen. Ich beschäftige mich mit ihnen, wenn ich allein bin. Ich spiele mit ihnen, ich mache ihnen Freude.
Ich bade sie in Milch. Ich bestäube sie mit Blütenpollen. Meine weichen Haare, die sie trocknen, sind gut zu ihren kleinen Spitzen. Ich liebkose sie zitternd. Ich bette sie in zarte Wolle.
Und da ich niemals Kinder haben werde, sei du ihr Säugling, mein Geliebter, und da sie fern von meinem Munde sind, gib ihnen Küsse in meinem Namen."