hor.de | Gedichtsammlung | Maria Luise Weissmann
Pierre Louys
Der Tanz von Glottis und Kyse
Zwei kleine Mädchen haben mich mit sich in ihr Haus genommen, sie haben die Türe geschlossen und am Feuer den Docht der Lampe entzündet. Dann wollten sie für mich tanzen.
Ihre Wangen, die nicht geschminkt waren, glänzten dunkel wie ihre kleinen braunen Bäuche. Sie zogen sich an den Armen und sprachen zu gleicher Zeit, sie wollten vor Übermut vergehen.
Auf einem Polster, das zwei Pfosten trugen, saß Glottis; sie sang mit einer schrillen Stimme und schlug dazu den Takt in ihre kleinen schallenden Hände.
Kyse tanzte und brach jäh wieder ab, vor Lachen atemlos. Sie faßte ihre Schwester an den Brüsten, sie biß in ihre Schulter und warf sie um wie ein Zicklein, das spielen will.