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Maria Luise Weissmann
Biografie

Kurzbiografie von Heinrich F. S. Bachmair
in: Imago. Ausgewählte Gedichte

Maria Luise Weissmann wurde am 20. August 1899 als älteste Tochter des Gymnasialprofessors, späteren Oberstudienrats Dr. Karl Weissmann und seiner Gattin Klara geb. Ernst zu Schweinfurt am Main geboren. Als sie zehn Jahre alt war, wurde ihr Vater nach Hof in Oberfranken versetzt. Im Hause ihrer Eltern hat sie eine fleißige, schöne und früh auf die geistigen Dinge gerichtete Jugend erlebt. Entscheidend für ihren weiteren Weg wurde dann Nürnberg, wohin ihre Eltern während des Krieges übersiedelten. 1918 trat sie mit ihren ersten Versuchen hervor, zumeist im "Fränkischen Kurier" (auch unter dem Pseudonym M. Wels). In dem damals sehr regen Literarischen Bund betätigte sie sich als Sekretärin, bis zu einem längeren Aufenthalt in München, wo sie 1919/20 im Verlag Oskar Schloss und der ihm nahestehenden Gesellschaft für Buddhistisches Leben arbeitete. - Am 3. Juni 1922 verheiratete sie sich mit dem Herausgeber dieses Buches, mit dem sie nun abwechselnd in Pasing, Dresden und München lebte. Anfang November 1929 erkrankte die Dichterin plötzlich an einer schweren Angina, die eine tödliche Sepsis zur Folge hatte. Am 7. November, Mittags ein Uhr, hörte ihr zartes Herz zu schlagen auf.
Maria Luise Weissmanns Asche ruht im Münchner Waldfriedhof, dessen Melancholie, vereint mit kindlicher Heiterkeit, dem Wesen der Verewigten sosehr gemäß ist.

Zeittafel

1899
Am 20. August wird Maria Luise Weissmann in Schweinfurt als älteste Tochter des Gymnasialprofessors Dr. Karl Weissmann und seiner Ehefrau Klara, geb. Ernst, geboren.

1909
Nach der Versetzung des Vaters siedelt die Familie nach Hof in Oberfranken über.

1916
Umzug der Familie nach Nürnberg.

1918
Erste Veröffentlichungen erscheinen, teilweise unter dem Pseudonym M. Wels, im "Fränkischen Kurier".
Maria Luise Weissmann wird Sekretärin des Nürnberger "Literarischen Bundes".
Mitarbeit an der Literaturzeitschrift "Die Sichel" von Alexander Abusch.

1919
Maria Luise Weissmann verlässt ihr Elternhaus und siedelt nach München über, wo sie im Verlag Oskar Schloss und in der ihm nahestehenden Gesellschaft für Buddhistisches Leben arbeitet.

1922
Am 3. Juni 1922 Heirat mit dem Verleger Heinrich F. S. Bachmair, mit dem sie in den folgenden Jahren in Pasing bei München, Dresden und München lebt.
"Das frühe Fest" (Gedichte).

1924
"Robinson. Eine Dichtung" (Gedichte).

1926
"Mit einer kleinen Sammlung von Kakteen" (Sonette).

1927
Übersetzung von Paul Verlaines "Les Amies / Freundinnen" (Sonette).

1929
Am 7. November stirbt Maria Luise Weissmann im Alter von 30 Jahren in München an den Folgen einer schweren Angina.

Materialien

Pressestimmen
zu Gesammelte Dichtungen, 1932

"Maria Luise Weissmann (geboren 20. August 1899 / gestorben 7. November 1929) ist die größte Lyrikerin, die unser Volk seit den Tagen der Annette von Droste-Hülshoff geboren hat."
Berliner Börsenzeitung

"Diese Dichtungen voll zeitloser Schönheit geben dem an Umfang so kleinen Lebenswerk die Größe ewiger Bedeutung."
Der Deutsche Rundfunk

"Wenn die lyrische Dichtung in unserer Zeit noch eine Wirkung haben wird, so wird das Werk Maria Luise Weissmanns stets unter uns bleiben und weiterleben."
Münchner Neuest Nachrichten