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Notizen 2021

 

08.03.2021

Robert Gernhardt: "Über einige Erfahrungen beim Verfassen von Gedichten"
[ www.swr.de/wissen/tele-akademie/leben-im-labor-ueber-einige-erfahrungen-beim-verfassen-von-gedichten-robert-gernhardt-100.html ]

Die Gedichtsammlung ist aus Lesereinsendungen gewachsen, seit 1995. Heute gibt es bessere, schönere und größere Sammlungen. Es kommen kaum noch neue Gedichte, etwa 30 im Jahr. Nun habe ich die LeserInnen gefragt, ob ich Gedichte, die das N-Wort enthalten, entfernen soll. 22 haben geantwortet, überwiegend Leserinnen, einige sehr ausführlich. Danke. Niemand war für die Löschung. Heutige Gedichte dieser Art, meinten mehrere, sollte man nicht veröffentlichen, die alten aber stehen lassen. Spannende Fragen kamen auf, z.B. ob man frühere AutorInnen nicht gar verklärt, wenn man nur das Edle stehen lässt. Und langweilige, wie die, ob die Moral eines Gedichts über seiner Schönheit stünde. (Dazu ist alles gesagt.) Der Ansicht, dass die Gedichte "Zeugnisse finsterer Zeiten" sind, schließe ich mich nicht an. Zeiten sind immer finster, vor allem wenn man sie im Rücklicht sieht. Sklaverei war vor 300 Jahren üblich, normal und trotzdem ein Übel, schon vor 3000 Jahren gab es Menschen, die das deutlich sagten. Ich lasse die Texte vorerst stehen und freue mich an wiederbelebten Kontakten. Merci!