hor.de   |   Gedichtsammlung   |   Maria Luise Weissmann
 

Gedichte

Robinson

Die Dämonen fassen Robinson

Warum hab ich dies Eiland so erfahren,
Daß nichts mir fremd blieb? Ach, ein Baumgesicht,
Verhängt von feuchten, windzerfetzten Haaren,
Ich traf es einmal - fault es nun mir nicht
Zwischen den Schultern? Eine Kröte war,
Fett und gefleckt, die Schlange schlürfte sie.
Auch lag ein Glied, schamlos und offenbar,
An einem Sumpf. Ein Stein vielleicht, doch wie
Aus mir gerissen. Und ein Fluß, gespalten
Wie durch mein Herz so schmerzlich. Ach, es steht
Sie, die ich sah, Verwesung in mir auf: verhalten
Glomm Gelb in Violettem. Es verweht
Der Süd mein Hirn: Nun bin ich mir entglitten
Und weiß mein Ende nicht mehr. Was geschieht,
Geschieht in mir. Ist ich. Ich bin inmitten.