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Gedichte

Der wandernde Stab

Ahasvers war ich einst,
Tannhäusers auch.
Ich grünte und ich schlug
Wurzeln einmal und wuchs und wurde Strauch.

Nun ist die Welt besät
Mit meiner Brut:
Ein jeder Schößling trieb
Und trieb die alte ungestillte Wut.

Trieb, die sich treibt, die Kraft.
Wen sie befiel,
Wer mich ergriff, den trifft
Ziel nur als Weg zu einem neuen Ziel.

Wer an mir ging, den kann
Kein Haus verwahrn,
Zu viele Straßen rings,
Die ungekannt ins Unbegangne fahrn,

Zu wenig Schnitter für
Die große Mahd,
Nach allen Händen drängt
Und drängt sich gierig die gereifte Saat:

Wegsüchtige, die aus mir
Geboren sind
Und noch gefangen stehn
Und seufzend wehn unter dem weiten Wind...

Mißhör die Sehnsucht nicht,
Die um dich brennt,
Mensch, faß ein Ding und geh
Ihm nach und stills und führs zu seinem End.