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Korinth

Jason kehrt zurück zu seinem Schiff; die Argo ist ein altes Wrack an Land. Er ist allein, es ist ihm nichts geblieben. Noch einmal rastet er, erschöpft, am Straßenrand.

Nah ist der Strand, näher Geschäfte, geschäftiges Volk rennt die Straße entlang. Dem müden Auge fließen sie zusammen: zu einem Menschen, Männer, Frauen, der vor ihm ruht.

Er wischt des Durchschnitts Umriss in den Staub, das Heimliche, das man nie sagt, das ist, in einem Bild. Das blieb ihm: sehen. Er stützt sich auf, er geht ans Meer.

Der Wind verweht das Bild, schön wie Medeas Kessel. Poseidon blickt es an, der geht ihm nach. Und auch ein Kind aus dieser Stadt, das wird den Göttern geopfert.

Keiner darf leben, der sein Herz in allen schlagen gehört. Poseidon aber berührt am Strand die Bretter des Schiffes zum Abschied, zerstreut und zärtlich beinah.