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Richard Dehmel

Nächtliche Scheu

Zaghaft vom Gewölk ins Land
fließt des Lichtes Flut
aus des Mondes bleicher Hand,
dämpft mir alle Glut.

Ein verinter Schimmer schwebt
durch den Wald zum Fluß,
und das dunkle Wasser bebt
unter seinem Kuß.

Hörst du, Herz? die Welle lallt:
küsse, küsse mich!
Und mit zagharter Gewalt,
Mädchen, küss' ich dich.