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Zweckloser Stern
Die Straßen haben keine Sonne mehr
und stoßen graue Schleier vor Fassaden.
Durch den geblähten Lampennebel baden
goldäugige Eulen und der Hunde dunkles Heer.
Ich schreite wie durch Höhlen, krumm gebückt,
und meine Hände triefen von der Nässe.
Ich fühle, Mädchen, nicht dein Herz, nur Blässe
mir immer atemwärmer nah gerückt.
Ich seh' nur, Bettler, das entgöttlichte Geschwür
auf deiner Stirn; warum zeigst du noch Krücken?
Sieh, Angst, aus blau gerafften Blätterlücken
brennt schon ein Spalt der sternumbuschten Tür.
Gestirne: zarteste Wesen dieser Stadt,
auf Flügeln himmlischen Geläuts geweitet...
Und niemand ist, der seine Arme breitet
und jenseits seine Abendheimat hat.