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Paul Zech

Wer auf der Flucht ist, so wie wir

Die fremden Länder, die ich sah in jenen Jahren,
als jede Reise Ausfahrt war und Wiederkehr:
Ich muss sie wohl mit einem anderen Gefühl erfahren
und aufgenommen haben, denn sie sind nicht mehr

die riesige Erscheinung, der man lange
nachsann und immer rühmend davon sprach.
Jetzt nimmt man sie wie einen Mantel von der Stange
und hüllt sich darin ein, mit allem, was zerbrach.

Wer auf der Flucht ist, so wie wir, belastet
mit schrecklichen Gesichten, einem Schrei im Ohr,
der nie verhallt, wer so von Haus zu Haus sich tastet

nach einem Loch, wo man sich endlich bergen kann,
der kommt zuletzt sich selber schon so vor,
als sähe man von weitem ihm den Aussatz an.