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Paul Zech

Abgeräumter Park

Alle Dächer ducken sich, vor dem gestrengen Wind
und noch einmal hat die Sonne einen Regenschauer
überstanden und bestrahlt ein elendes Proletenkind
und den kranken Efeu an der Kirchhofsmauer.

Auch die Bänke sind schon längst herausgenommen
aus den Sträuchern. Holz ist knapp in diesem Jahr.
Manchem Kober ist trotzdem die Pleite gut bekommen.
Dass es einmal Arbeit gab, ist nicht mehr wahr.

Siehst sie müde lungern an den Straßenecken:
Männer mit der ausgedörrten Muskelkraft
und sie warten auf den Schrei, der sie erwecken
und den Leib erlösen möchte aus der Hungerhaft.

Gott ist eingeschlafen auf den abgerupften Bäumen
und die Erde deckt ihn sanft mit Nebel zu.
Niemand mehr hat eine Freude zu versäumen.