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Teppichklopfen
Hinter Mauern stehn Gerüste,
Es klopft ein Rohr.
Neben der Welt, so fragt mein Ohr,
Nicht an dieses Lebens Küste?
Der Staub steigt müde, fällt,
Staub von vielen Füßen, vielen Tagen,
Der Leichnam alten Lebens wird geschlagen,
Er hebt sich nicht bis an die Welt.
Längst gebrochnen Brotes Krumen
Fallen, und zuletzt
Schimmern abgewetzt
Arabesken und ergraute Blumen.
Sie krümmen sich im Schlage,
Der wellig senkt und hebt,
Was matte Finger einst gewebt
An einem fernen Tage.
Was man zu wirken angefangen,
War weise schon verschollen,
Dann war es in den bunten Wollen
Noch einmal aufgegangen.
Daß mit verfangen offnen Ringen
Ein Mondfigurentraum gelänge,
Mußten sich Zusammenhänge
Langer Schmerzeswachen schlingen.
Nun stäubt ihr Staub und fallt
Geschlagen
Und liegt mit ausgeleerten Tagen
Neben der Welt.