hor.de | Gedichtsammlung | Wörterlisten | Notizen
Vernunft und Glück
Auf eigne Tat soll keiner sich verlassen:
Noch ist kein Ird'scher selbstgerecht gestorben,
Und weh' ihm, der mit Flöten und Theorben
Sein faules Lob verkündet auf den Gassen!
Ich habe nie das Brot mir schmecken lassen,
Das ich im Schweiß des Angesichts erworben:
Hab' ich mit breitem Fleiß die Zeit verdorben.
Mu? ich die Not und ach! mich selber hassen.
Zwar, was die Menschen Pflicht benennen, tu' ich.
Ich kann durch Disteln brechen und durch Dornen,
Kann mit dem Hammer auf den Amboss klopfen;
Doch darum nicht in Stolz noch Freude ruh' ich: -
Zu Geist'gem kann den Geist das Glück nur spornen,
Das leise nachts die Sterne niedertropfen.