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Hermann Kurz

Des Sommers letzte Rose

Des Sommers letzte Rose
Blüht hier noch allein:
Verwelkt sind der Gespielen
Holdlächelnde Reihn.
Ach es blieb keine Schwester,
Keine Knospe zurück,
Mit erwiderndem Seufzer,
Mit errötendem Blick.

Ich will nicht, Verlassne,
So einsam dich sehn:
Wo die Lieblichen schlummern,
Darfst auch du schlafen gehn.
Und freundlich zerstreu ich
Deine Blätter übers Beet,
Wo die Düfte, wo die Blätter
Deiner Lieben sind verweht.

So schnell möcht' ich folgen,
Wann Freundschaft sich trübt,
Und der Kranz süßer Liebe
Seine Perlen verstiebt.
Wann Teure verschwinden,
Manch treues Herz zerfällt,
Wer möcht' allein bewohnen
Diese nächtliche Welt?