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Gertrud Kolmar

Ein Fetzen Weh

Ein Fetzen Weh, vom Wind daher gefegt
Das war er nun.
Ich hab ihn still ins heil'ge Buch gelegt,
Zu ruhn - zu ruhn - - -

Und die vergilbten Blätter schlossen ihn
So linde ein,
Die Totenhülle, weißer denn Jasmin,
Der braune Schrein.

So fern der Unrast, die da draußen tost,
Hat er geruht.
Und war der Klage voll und gab mir Trost -
Er war so gut - - -