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Friedrich Hölderlin

Geh unter, schöne Sonne...

Geh unter, schöne Sonne, sie achteten
    Nur wenig dein, sie kannten dich, Heilge, nicht,
        Denn mühelos und stille bist du
            Über den Mühsamen aufgegangen.

Mir gehst du freundlich unter und auf, o Licht!
    Und wohl erkennt mein Auge dich, Herrliches!
        Denn göttlich stille ehren lernt ich,
            Da Diotima den Sinn mir heilte.

O du des Himmels Botin! wie lauscht ich dir!
    Dir, Diotima! Liebe! wie sah von dir
        Zum goldnen Tage dieses Auge
            Glänzend und dankend empor. Da rauschten

Lebendiger die Quellen, es atmeten
    Der dunkeln Erde Blüten mich liebend an,
        Und lächelnd über Silberwolken
            Neigte sich segnend herab der Aether.