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Lenzleid
Dass du Lenz gefühlt hast
unter meiner Winterhülle,
dass du den Lenz erkannt hast
in meiner Todstille.
Nicht wahr, das ist Gram,
Winter sein, eh' der Sommer kam,
eh' der Lenz sich ausgejauchzt hat.
O, du! schenk' mir deinen gold'nen Tag
von deines Blutes blühendem Rot.
Meine Seele friert vor Hunger,
ist satt vom Reif.
O, du! gieße Dein Lenzblut
durch meine Starre,
durch meinen Scheintod.
Sieh, ich harre
schon Ewigkeiten auf dich!