hor.de | Gedichtsammlung | Wörterlisten | Notizen
Die schwarze Bhowanéh
Meine Lippen glühn
und meine Arme breiten sich aus wie Flammen!
Du musst mit mir nach Granada ziehn
in die Sonne, aus der meine Gluten stammen...
Meine Ader schmerzt
von der Wildheit meiner Säfte,
von dem Toben meiner Kräfte.
Granatäpfel prangen
heiß, wie die Lippen der Nacht!
Rot, wie die Liebe der Nacht!
Wie der Brand meiner Wangen.
Auf dem dunklen Schein
meiner Haut schillern Muscheln auf Schnüre gezogen,
und Perlen von sonnenfarb'gem Bernstein
durchglühn meine Zöpfe wie Feuerwogen.
Meine Seele bebt,
wie eine Erde bebt und sich auftut
dürstend nach Luft! Nach säuselnder Flut!
Heiße Winde stöhnen,
wie der Odem der Sehnsucht,
verheerend wie die Qual der Sehnsucht...
Und über die Felsen Granadas dröhnen
die Lockrufe der schwarzen Bhowanéh!