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Elisabeth Fuhrmann-Paulsen

Die Gärten meiner Lieder

Die Gärten meiner Lieder stehn in Blüte.
Kommt, Gärtnerinnen, tanzt den weißen Reigen
Noch braucht ihr nicht die breitkrempigen Hüte
vor Sonnenschein tief in die Stirn zu neigen.

Zeigt eure Augen frei, wie eure Füße,
den Funken Licht im Dunkel der Pupille.
Ihr liebt noch nicht. Ihr kennt noch nicht die süße
Herzleidenschaft. Ihr lebt noch in der Stille.

Die Gärten meiner Lieder stehn in Düften,
und schneller atmen auch die Tänzerinnen.
Sie rühren scheu an ihre schmalen Hüften,
und mehr genießen sie mit allen Sinnen.

Die Hirtin, die die Flöte bläst, bläst wilder.
Die Finger zittern, die die Töne greifen,
und sichtbar sieht man alle Menschenbilder
lebendig werden und im Tanze reifen.