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Elisabeth Fuhrmann-Paulsen

Als er noch bei ihr war

Als er noch bei ihr war,
war er schon gegangen.
Sein großes Verlangen
machte ihn unsichtbar.

Wie in Nebeln zerflossen
stand er immer vor ihr.
Sein Herz war sorgsam verschlossen,
es gehörte längst nicht mehr ihr.

Sie sah ein paar flackernde Augen
über einem trotzigen Mund.
Sie dachte, er sei traurig,
wie man traurig ist ohne Grund.

Aber er hatte Fremdweh,
als wäre er noch nicht gegangen.
Sein Herz war kalt wie Schnee,
ihm brannten die Wangen.

Er war der Tarnkappenheld,
der Brünhild verließ, eh er ging.
Er eroberte ihre Welt
und zerbrach ihren Ring.