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Elisabeth Langgässer

Frühsommer

O, wie das Grüne sich andrängt:
Graugrünes, blaugrünes Meer!
Wie es sich bäumt und in Windeln
weißlichen Spelzes, in Spindeln,
stäubenden, still sich verengt.
Bis zu den Stallungen her
tritt es, das endlose Meer.

Hier: zugleich Szepter und Springflut,
schießt's vom Rhabarber empor.
Dort flößt es Tagtraum und Trauer
durch die holundrische Mauer,
die auf der Bachsohle ruht.
Und sein Gelispel im Ohr,
hoch hebt der Nöck sich empor.

Vielbrüstig lehnt es als Schneeball,
schaumig den Zäunen sich an.
Göttin aus Ephesus: weichen
musst du der Rose und bleichen,
blasseste Blüte des All.
Schneeballstrauch, mondgrüner Schwan
schweig und begrenze die Bahn.