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Daniel Georg Morhof

Er klaget wegen der bösen Kriegszeit /
und bittet umb des Krieges Abwendung

Ach / wo will die Welt hinaus!
Dieses schnöde Buben-Haus /
Das dem Laster Leben
Auff den Grund ergeben!
Sieht man doch
Jmmer noch /
Sich mit starcken Zügen
Alle Welt bekriegen.

Ist denn aus der Höllen Schooß /
Alle Schaar der Teuffel loß /
Die bey uns auff Erden
Wollen Bürger werden?
Sieht man doch /
Daß annoch
Sind mit Krieg und Streiten
Eine Pest der Zeiten.

Ist ein Winckel in der Welt /
Den man frey von Kriegen hält?
Schlagen nicht die Flammen
Uberall zusammen?
Menschen / Vieh
Fressen sie /
Was sie nicht berücken /
Muß von Rauch' ersticken.

Alles liegt bey Krieges-Zeit /
Kunst / Zucht / Recht und Redligkeit /
Alle gute Sitten /
Werden überschritten /
Raub und Brand /
Stürtzt das Land /
Edle / Bauren / Bürger /
Laster / Seuchen / Würger.

Kein Gesetze wird erhört /
Alles Gute wird verkehrt /
Hier seyn lauter Hencker /
Leib- und Seelen-Kräncker /
Denen Gott
Selbst ein Spott /
Leben / Haus und Stelle
Wird uns hier zur Hölle.

Komm / o Friedens-Geist / herein /
Tilge mit des Jahres-Schein' /
Allen Höllen-Nebel /
Brich den Mörder-Sebel /
Gott steh' auff /
Daß dein Hauff'
Hier nicht gantz erliege /
So greiff du zum Kriege!